Gebietsentwicklung Rotsee-Hintergopplismoos
Weiterentwicklung eines beliebten Quartiers
An der Mitwirkungsveranstaltung vom 25. Oktober 2022 und über die Partizipationsplattform Dialog Luzern konnten die Teilnehmenden Stärken und Schwächen von drei unterschiedlichen Entwicklungsvarianten diskutieren. Im Fokus standen Fragen zu der Freiraum- und Bebauungsstruktur sowie der Erschliessung des Gebiets. Es lässt sich festhalten, dass die Variante «Zwei Höfe und ein grosser Biberplatz» am meisten Zuspruch von den Teilnehmenden erhalten hat. Im Folgenden sind die Mitwirkungsergebnisse zusammengefasst:
Variante «Zwei Höfe und ein grosser Biberplatz»
An dieser Variante wird geschätzt,
- dass der Charakter einer gemeinschaftlich orientierten Siedlung bei der Holzbaugenossenschaft erhalten bleibt. In Anlehnung an die heutige Struktur soll die Zugänglichkeit zwischen Hof und Strasse erhalten bleiben. Innerhalb der Höfe sollen vom Lärm abgeschirmte Grünräume für die Siedlungen und das Quartier entstehen.
- dass der «Biberplatz» ausgeweitet werden soll. Der «Biberplatz» soll sich durch eine gute Aufenthaltsqualität (Bäume, Begrünung und evtl. Café) auszeichnen.
Kritischer betrachtet wird,
- dass die Hofstruktur zwischen Libellenstrasse und Jugiweg aufgrund der Hanglage eine geringe Aufenthaltsqualität aufweisen könnte.
- dass der Spielplatz an der Friedentalstrasse einer Bebauung weichen könnte. Insbesondere die schönen Bäume (Eichen) beim Spielplatz sollten erhalten werden.
Variante «Verbindungsplatz und Grünraum zum Rotsee»
An dieser Variante wird geschätzt,
- dass ein besserer Bezug und bessere Ausblicke zum Rotsee hergestellt werden und dadurch die Lagequalität besser genutzt wird.
Kritischer betrachtet wird,
- dass die heutige Bebauungsstruktur nicht aufgenommen wird und so der Charakter der Siedlung – insbesondere des heutigen «Dörflis» – verloren geht.
- dass der Freiraum an der Hangkante für die Anwohnenden und das Quartier wenig Mehrwert bietet. Der Quartierscharakter ist durch die Öffnung für die Stadtbevölkerung und Anordnung der Gebäude gefährdet. Eine Gestaltung als halböffentlicher Quartierplatz wäre für einige wünschenswert.
- die räumliche Verortung des Verbindungsplatzes. Die Trenn- und Lärmwirkung der Sedelstrasse wird als zu stark wahrgenommen, um eine ausgeprägte Verbindung zwischen Urnerhof und Jugi zu etablieren.
- dass der Fussweg von der Jugendherberge zur Gopplismooshalde eine neue Verbindung im Quartier schaffen würde, die aufgrund der Ost-West-Ausrichtung Lärm ins Quartier lenken könnte und zudem grosse Höhenunterschied überwinden müsste. Als sinnvoller wird ein zusätzlicher Fussweg in Nord-Süd-Richtung angesehen, welcher u. a. die Zugänglichkeit zur Bushaltestelle Urnerhof verbessern würde.
Variante «Neue Grüne Mitte»
An dieser Variante wird geschätzt,
- dass das Grünraumband als Begegnungszone im Quartier fungieren kann und die bestehenden Qualitäten im Quartier stärkt.
Kritischer betrachtet wird,
- dass das Grünraumband den Charakter der heutigen Bebauungsstruktur nicht aufnimmt und zu einer Trennwirkung innerhalb des Quartiers führen könnte.
- dass im zusätzlichen Freiraum kein grosser Nutzen gesehen wird und gewisse Gebäude durch diese Öffnung zu nah an die laute Sedelstrasse gedrängt werden.
Allgemeine Rückmeldungen
Wohnen
- Im Bereich des heutigen «Dörflis» wird befürchtet, dass durch die neue und dichtere Bebauung der heutige Charakter (familiär, dörflich & durchmischt) verloren geht und die soziale Durchmischung im Quartier gefährdet ist.
- Unterschiedliche Wohnangebote, welche eine gute Durchmischung erlauben (Alterswohnungen, Familienwohnungen, günstige Wohnungen etc.) sollen erhalten oder ermöglicht werden.
Verkehr
- Die Situation an der Sedelstrasse soll verbessert werden. Eine Verbreiterung für den Velo- und Fussverkehr wird sehr begrüsst. Ausserdem ist eine Temporeduktion aufgrund der gefährlichen Situation wünschenswert.
- Eine Verbesserung der Querungsmöglichkeiten der Sedelstrasse wird begrüsst. Ebenso eine Abschirmung der Nutzungen im Quartier vor dem Lärm.
- Eine bessere Busanbindung, z. B. durch eine zusätzliche Bushaltestelle im Gebiet, wird insbesondere aufgrund der vorgesehenen Bauprojekte (Bevölkerungswachstum) als prüfenswert erachtet.
Schützenswerte Bauten und Jugendherberge
- Für einige ist ein Kindergarten in diesem Gebiet wünschenswert. Auch eine Kombination mit einem Jugendtreff wäre vorstellbar. Es wird ebenfalls geschätzt, dass die schützenswerten Bauten künftig einen stärkeren öffentlichen Charakter erhalten sollen.
- Der Erhalt einiger Atelierräume ist ebenfalls erwünscht, da ein Bedarf in der Stadt und dem Quartier für solche Räume besteht und durch zukünftige Entwicklungen jene Atelierräume am Urnerhof wegfallen könnten.
Sammelparkierung
- Die Bündelung der Parkplätze in einer Sammelparkierung wird als positiv erachtet. Die Präferenzen für einen konkreten Standort unterscheiden sich jedoch stark. Einige präferieren einen Standort weiter ausserhalb des Quartiers, da dies zu weniger Verkehr innerhalb des Quartiers führen würde, andere bevorzugen eine Parkierung, welche nahe an den Wohnungen liegt.
- Die Kombination eines oberirdischen Parkhauses mit gewerblichen Nutzungen wird als vorteilhaft erachtet, da es als Schallschutz fürs Quartier dient und der Standort an der Sedelstrasse sich besser für gewerbliche Nutzungen eignet. Grundsätzlich besteht aber mehrheitlich eine Präferenz für eine gebündelte unterirdische Parkierung.
Die erhaltenen Rückmeldungen werden in der Erarbeitung einer «Bestvariante» so weit wie möglich berücksichtigt.