Quartierverein Säli Bruch Obergütsch
"Grüezi" - So tönt´s durch unser Quartier
100 Jahre Quartierverein Säli Bruch Obergütsch
Aus Anlass des Jubiläums begab ich mich ins Stadtarchiv um die alten Protokolle des Quartiervereins zu lesen und um herauszufinden, was die Aufgaben vor damals waren und was den Vorstand in diesen 100 Jahren beschäftigt hatte.
Sie werden in den Ausgaben der Quartierpost 2024 je einen Bericht zur Geschichte des Quartiervereins finden. Hier lesen Sie Ergänzungen zum Bericht in der Quartierpost.
Das Bruchquartier wurde auf der grünen Wiese für Arbeiterfamilien mit Kindern gebaut. Der Name gilt als Abkürzung für die früher an der Länge des Gütsch bestehenden Steinbrüche.
Der Quartierverein wurde 1924 unter dem Namen Säli-Bruch-Gibraltar gegründet, um die Einwohner der Gebiete Säli, Bruch, Gibraltar, Untergütsch und Bruchmatt enger zusammenzuschliessen und die baulichen, sanitarischen und ästhetischen Verhältnisse im Quartier zu fördern. Ein Vorläufer war der 1899 gegründete Quartierverein Gibraltar.
1930 trat der Verein dem Verband der Quartiervereine der Stadt Luzern bei.
Nachdem der Hochbühlbach 1934 über die Ufer trat, stellte der Quartierverein einen Antrag nach baldiger Verbauung des Baches. Dieser wurde ein Jahr später durch eine Talsperre korrigiert.
Seit der Gründung des Quartiervereins kümmerte sich der Verein und die Strassenverhältnisse im Quartier. Eine der Ersten Strassenanpassungen war die Führung der Gibraltarstasse, deren Namen wahrscheinlich von einem englischen Touristen zu Ehren der Festung in Südspanien stammt. Ursprünglich führte die Gibraltarstrasse nicht rechtwinklig in die Klosterstrasse. Wegen der Planung von neuen Häuser wurde die Strassenführung angepasst. Das Gärtli, das als Grünanlage und als Kinderspielplatz für bis zu 50 Quartierkindern diente, musste durchquert werden und verlor an Attraktivität. Es gab Widerstand zu dieser neuen Strassenführung, genützt hat es nichts, der Verein konnte sich nicht durchsetze. Im Jahr 1937 wurde ein Antrag bei der Stadt gestellt, in besagtem Gärtli ein paar Bäume als Schattenspender zu pflanzen und einige Bänke hinzustellen die zum Verweilen einladen sollten. Der Antrag wurde einen Monat nach einreichen abgelehnt. Allerdings wurde das Gesuch 1940 nochmals erneuert. Am 6. Juni 1940 konnte an der Vorstandssitzung vermeldet werden, dass an der Klosterstrasse ein Kastanienbaum gesetzt worden war und zwei Ruhebänkli an der Gibraltarstrasse aufgestellt worden waren. 1942 kamen weiter Bänkli dazu. Immer wieder kam es zu Vorstössen der Vereinsmitglieder, welche die schlechten Zuständen der privaten Strassen und vor allem der Fusswege im Quartier bemängelten. Der Vorstand wurde dazu angehalten, bei den Eigentümern um Ausbesserung zu ersuchen, dass die Wege sicherer würden.
Im Winter 1940 rügte Herr Barbatti an der Generalversammlung, dass es an der Bruchmattstrasse keine Trottoire geben würde. Vor allem im Winter, wenn an der Strasse geschlittelt würde, sei das gefährlich. Der Präsident des Quartierveriens gab zu bedenken, dass die Baudirektion der Stadt Luzern bei den Liegenschaftsbesitzern schon 1936 angefragt hätte, ob sie bereit wären, Land für ein Trottoire abzutreten. Die Liegenschaftsbesitzer, inklusive Herrn Barbatti, seien dazu nicht bereit gewesen. Es gibt heute noch keine Trottoire an der Bruchmattstrasse.
1943 wurde eine Verbesserung des Verbindungsweges der oberen Bruchmattstrasse zur Steinhofstrasse hin erreicht, was viel zu besprechen und zu Schlichten gab. Der Liegenschaftsbesitzer sah sich nicht verantwortlich für den Unterhalt dieses Fussweges, was der Quartierverein entschieden anders sah.
Strassennamen
1937 gab es im Vorstand Diskussionen, wonach die kurvige Berglistrasse und die Untergütschstrasse zur Vereinheitlichung in Schönsichtstrasse umzutaufen seien. Als Namensgebung diente das Schlössli im unteren Teil des Quartiers. Der Grund für die Neubenennung war die Annahme, der Name Untergütschstrasse würde eher ins Untergrundquartier passen. Ein Liegenschaftsbesitzer aus der Untergütschstrasse wehrte sich vehemt gegen dieses Begehren. Der Namen der Strasse stamme vom Hof, auf dem das ganze Untergütschquartier gebaut sei. Daher sei der Strassenname schon recht.
1940 kam die Umbenennung wieder auf die Traktandenliste. Die Untergütsch-Bergli-und Klosterstrasse sollten in Mottastrasse, nach Altbundesrat Giuseppe Motta, unbenannt werden. Einige Liegenschaftsbesitzer wehrten sich gegen dieses Begehren, weil sie befürchteten, ihre Adressen würden von ihren Kunden nicht mehr gefunden. Im Februar 1940, wurde, nach mehrmaligen Diskussionen des Für und Widers, ein Gesuch auf eine Namensänderung der Strassen in Mottastrasse eingereicht. Im März 1941 teilte die Polizeidirektion dem Vorstand mit, sie sei gegen eine Umbenennung. Stattdessen wurde angeregt, die Strassen detaillierter zu benennen in Bruchmattstrasse, Bruchmattrain und Bruchmattweg. Dieser Vorschlag gefiel dem Vorstand überhaupt nicht, und so wurde beschlossen, dass eine Abordnung des Vorstandes direkt bei der Polizeidirektion vorstellig werden sollte. Am 24.4.1941 beschloss der Luzerner Stadtrat nach nochmaliger diverser Beratung, die Strassennamen nicht zu ändern. Die Stadt habe schlechte Erfahrungen gemacht mit nach Personen benannten Strassen. Die Umbenennung würde in der Stadtbevölkerung auf Widerstand stossen. Die Umbenennung der Strassen musste bis nach der Fertigstellung der Bruchmattobelbrücke warten. Dann wollte man weitersehen.
Brücke über das Bruchmatttobel
Aus dem Tagblatt vom September 1937 geht hervor, dass der Quartierverein in einer Eingabe an die Städtischen Behörden die Notwendigkeit der Erstellung einer Verbindung zwischen dem Bruchmatt- und dem Säliquartier fordert. Die Berglistrasse war noch nicht durchgehend, sondern im Bruchmatt-Tobel, beim heutigen Zugang in die Zivilschutzanlage Sonnenberg, unterbrochen. Diese beiden Teile sollten miteinander verbunden werden. Die Bewohner waren genötigt, schlecht ausgebaute Umwege einzuschlagen und die Autos fuhren über die Steinhofstrasse auf die andere Tobelseite. Die Erstellung der Brücke war aus Sicht des Quartiervereins finanziell kein Problem, da die Stadt bereits grössenteils im Besitz des notwendigen Terrains war. Man erlaubte sich daher von Seiten des Quartiervereins das Anliegen bei der Stadt in Erinnerung zu rufen.
Es gab aber auch Stimmen aus der Bevölkerung gegen eine solche Brücke. An der Vorstandsitzung vom 2. November 1937 wurde der Bau der Brücke nochmals diskutiert. Es wurde befürchtet, der Brückenbau könnte zu massivem Mehrverkehr führen. Der Vorstand beschloss, eine Arbeitsgruppe zu bilden, welche sich um den Bau der Bruchmatt-Tobelbrücke kümmern sollte. Nachdem der QV Säli Bruch Gibraltar wegen der Buslinie eng mit dem QV Obergrund zusammen zu arbeiteten begann, wurde auch die Bruchmatttobelbrücke ein gemeinsames Projekt. Auch der QV Obergrund war der Ansicht, eine solche Brücke würde die Verbindung der beiden Quartiere fördern und sie setzten sich dafür ein, dass die Brücke endlich gebaut werden sollte. Die Liegenschaftsbesitzer mussten sich je nach Nähe zur neuen Brücke mit unterschiedlichen Beträgen an den Kosten für die Brücke beteiligen (Perimeter). Die geplante Kostenbeteiligung von 30 000.- Franken wurde an der Sitzung beschlossen und der Baudirektion mitgeteilt. Im Vorstand war man der Meinung, dass die Korporationsgemeinde und das Elisabethenheim sich an den Kosten beteiligen sollten.
An der Genrealversammlung 1938 wurde orientiert, dass die Stadt entschieden hätte, eine Fahrbrücke über das Bruchmatt-Tobel zubauen. Ein entsprechender Bauplan von der Stadt wurde an der GV aufgelegt. Die Versammlung beschloss, der Baudirektion die Vorlage des Projektes zu bestätigen und mitzuteilen, dass der Vorstand mit der geplanten Brücke einverstanden sei.
Weil der Bau einer Brücke nicht vom Fleck kam, entschied der Vorstand sich Ende 1942 bei der Baudirektion vorstellig zu werden, um anstelle einer Autobrücke zumindest einen Steg oder eine Fussgängerbrücke zu bauen, so dass die Verbindung zwischen dem Säli- und Bruchquartier gewährleistet sein würde. Evt. sollte der Steg auch mit leichtem Fuhrwerk befahren werden können. Im Juni 1943 teilte der Stadtrat mit, dass eine Steinbrücke im Moment nicht gebaut werden könnte, weil das benötigte Material nicht verfügbar sei. Eine Holzbrücke könnte erstellt werden, würde aber gleich viel kosten wie ein Steinbrücke. Daraufhin wurde beschlossen, mit dem Brückenbau zuzuwarten, bis wieder Steinmaterial zur Verfügung stehen würde.
Nach dem Krieg wurde von der städtischen Baudirektion beantragt, das Bruchmatttobel nicht mit einer Brücke zu überführen, sondern das Tobel aufzuschütten und den Bach einzudolen. Im Frühling 1947 waren die Bauvorbereitungen so weit fortgeschritten, dass mit der Aufschüttung begonnen werden konnte. Im Juni 1949 rückte die Verbindung Bruchmatt Sälihalde mit der Auffüllung des Bruchmatttobels näher. Damit stand der Bau einer Verbindungsstrasse vom Säli- ins Bruchquartier nichts mehr im Wege und die Verbindung, welche von den Anwohnern so viele Jahre verlangt worden war, konnte endlich realisiert werden.
Buslinie
Schon vor dem 2. Weltkrieg gab es im Quartier eine Autobuslinie, die vom Bahnhof über den Pilatusplatz und die Sälistrasse zur Untergütschstrasse und über die Steinhofstrasse zur Tramstation Eichhof führte.
Die Trambahndirektion der Stadt Luzern stellte nach einer Probefahrt mit ihrem Autobus fest, dass die Berglistrasse für einen Autobuslinie zu schmal sei. Auch wurde festgehalten, dass ein Autobusbetrieb im Quartier nicht rentabel geführt werden könnte. Der Vorstand des Quartiervereins orientierte an der Generalversammlung 1938, dass man mit der Transportfirma Koch und Söhne in Verhandlung sei. Die Firma Koch offerierte dem Quartierverein einen Autobus mit 16-18 Plätzen zu einem Kilometerpreis von 80 Rp. Es waren 8 Haltestellen vorgesehen. Die Liegenschaftseigentümer an der geplanten Autobuslinie mussten mit einem finanziellen Beitrag nach Anzahl Wohnungen ihrer Liegenschaft dazu beitragen, die Rentabiliät der Autobuslinie zu garantieren. Das stiess auch auf Widerstand. Es wurde ein Fond eröffnet, in den die Hausbesitzer ihren Beitrag einzahlen sollten, bevor der Vorstand mit dem Antrag für die Busverbindung an die Stadt gelangen wollte. Der Vorstand vertrat die Meinung, die Stadt müsste ebenfalls einen finanziellen Beitrag an die Buslinie leisten, da damit die Attraktivität des Luzerner Quartiers zunehmen würde, was ja ganz im Sinne der Stadt sei. Am 2. Februar 1939 wurde ein Antrag für eine Autobuslinie beim Stadtrat eingereicht. Im Juli 1939 wurde bei der Luzerner Kantonalbank ein Konto eröffnet, damit das Garantiekapital der Liegenschaftsbesitzer eingezahlt werden konnte. Es wurde ein Fahrplan entworfen der 7 Verbindungen an Werktagen und 5 Verbindungen an Sonntagen vorsah. Auch gab es 3 Tarifzonen für die Busfahrten. Zonen1 vom Bahnhof bis Zahringerstrasse, Zone 2 bis Untergütsch und Zone 3 bis Endstation Eichhof. Kosten 20, 25 und 30 Rp. pro Fahrt. Der Vorstand beschloss eine Betriebskommission für die Autobuslinie zu berufen, mit 3 Mitgliedern vom Quartierverein Säli Bruch Gibraltar und mit 2 Mitgliedern vom Quartierverein Obergrund. Die beiden Quartiervereine liessen sich auch als Konzessionäre ins Handelsregister eintragen. Am 20. August 1939 wurde die Autobuslinie eröffnet. Dazu verfasste der Aktuar des Quartiervereines einen Flyer (Zirkular), der durch den Arbeitslosendienst in alle Haushalte des Gebiets verteilt wurde. So sollten die Bewohnenden des Gebietes auf die neue Buslinie aufmerksam gemacht werden. Am Eröffnungstag war die Busfahrt für alle Gratis und die anwesenden Presseleute wurden vom Vorstand im Privathaus von Herrn Dr. Bühlmann zu einem Zobig eingeladen. Schon Ende August konnte dem Erfolg der Buslinie zoll gezahlt werden. Bei Tagesfrequanzen von mehr als 100 Personen musste bereits über einen Bus mit Anhänger für die beiden Kurse um 12.10 und um 18.15 Uhr nachgedacht werden. Auch sollte um 19 Uhr noch ein letzter Kurs fahren, damit die arbeitende Bevölkerung nach der Arbeit den Bus nach Hause nehmen konnte. Schon im September gab es weitere Kursanpassungen. Im Januar 1940 wurde beantragt, die Betriebskonzession zu verlängern, da der Betrieb von Beginn an rentabel geführt werden konnte, weil die Betriebsadministration ehrenamtlich besetzt war. Eine weiter Defizitgarantie musste nicht mehr gefordert werden. Die Stadt hatte immer noch keinen Garantiebeitrag an den Busbetreib des Quartiers geleistet. 1941 wurde der Betrieb, wegen mangelndem Treibstoff, stark reduziert und musste auch 3-mal für mehrere Wochen eingestellt werden. An der Generalversammlung sprach man sich klar dafür aus, dass die Linie so schnell möglich wieder attraktiver geführt werden sollte. Bis 1941 hatten alle Liegenschaftsbesitzer in den Garantiefond eingezahlt. Am 19.12.1940 wurde vom Stadtrat für das Jahr 1941 ein Beitrag von 500.- Fr, ohne Präjudiz, bewilligt, was der Vorstand mit einer gewissen Befriedigung zur Kenntnis nahm. 1941 musste der Buslinienbetrieb mangels Benzins eingestellt werden. Der Vorstand setzte sich dafür ein, dass die Städtischen Subventionen Pro rata temporis zu erhalten seien.
Am 18. März 1946 konnte an der Vorstandssitzung protokolliert werden, die Buslinie sei von der Stadt wieder bewilligt worden und eine einjährige Subvention von 500.- Franken zugesagt worden. Da die Firma Koch kein Interesse mehr hatte, die Buslinie zu betreiben, wurde für die Wiedereröffnung Ende März die Firma Heggli in Kriens um eine Offerte angefragt.
Der Busbetrieb konnte dann noch nicht wieder aufgenommen werden, weil die Kosten sich nach dem Krieg verteuert hatten und der Fond zur Defizitdeckung auf 800 Fr. geschrumpft war. Nochmals wurden die städtischen Behörden angefragt, den Busbetrieb zu führen, was diese nach einer weiteren Probefahrt mit ihrem Bus erneut ablehnten, weil die Berglistrasse immer noch zu Eng war.
Im Herbst 1947 wurde nochmals ein Rundschreiben an die Liegenschaftsbesitzer gemacht, in dem die Quartiervereine Säli Bruch Gibraltar, Obergrund und Dattenberg um eine Aufstockung des Defizitfonds um 20 Fr. pro Wohnung baten. Bis Mitte September 1947 waren insgesamt wieder knapp 4000 Fr. auf dem Fondkonto. Daraufhin wurde ein neues Gesuch für eine Busverbindung an den Stadtrat gerichtet. Als Konzessionäre traten die drei Quartiervereine auf, und als Busbetreiber die Firma Heggli aus Kriens. Am 23. Dezember 1947 wurde der Busbetreib wieder aufgenommen und die Fahrroute wurde bis zum Dattenberg verlängert. Von Januar bis Ende April fuhren offenbar täglich mehr als 100 Personen mit dem Bus. Im November 1948 wurde eine Mitgliederversammlung einberufen, weil das Geld für den Erhalt der Buslinie im Jahr 1949 nicht mehr gereicht hätte. Die Stadt Luzern war nicht bereit, die Defizitgarantie von 5 000 auf 8 000 Fr. zu erhöhen. In letzter Minute entschlossen sich die Stadt Luzern und die Gemeinde Kriens einen Überbrückungskredit für das Jahr 1949 zu gewährleisten, was dazu führte, dass die Buslinie weiter betrieben werden konnte. Im Jahr 1950 wurde die Defizitgarantie der Stadt und von Kriens erneuert, so dass der Busbetrieb weiter aufrechterhalten werden konnte. 1956 wurde der Busbetrieb teilweise und 1960 endgültig durch die Stadtverwaltung übernommen.
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Verschiedenes
An der GV 1940 wurde beschlossen, das Areal an der Zähringerstrasse, dort wo heute das Polizeigebäude steht, einzufrieden und den Bewohnern als Pflanzareal zur Verfügung zu stellen. Da eine geplante Einfriedung und Bodenverbesserung den Verein sehr teuer zu stehen kommen sollte, wurde mit dem Pflanzpachtverein verhandelt, damit das Areal dem Verein übergeben werden kann. Die Abtretung der Verantwortlichkeit für das Areal wurde vom Vorstand begrüsst. Für den geplanten Zaun zur Einfriedung des Geländes musste der Vorstand ziemlich viel Geld in die Hand nehmen. Es wurde beschlossen einen Beitrag von 500 Franken an den Pflanzenpachtverein zu tätigen, allerdings unter der Bedingung, dass der neue Hag eine gute Ausführung hätte. Weiter sollte den Quartierbewohnern der Vorzug auf einen Pflanzblätz gegeben werden und ein Mitglied des Vorstandes des Quartiervereins sollte im Vorstand des Pflanzpachtvereins vertreten sein. Ebenso sollte der Pflanzpachtverein dafür besorgt sein, dass an der Klosterstrasse ein paar Schattenbäume gepflanzt werden würden. Die Liegenschaftsanstösser konnten sich mit einem freiwilligen Beitrag an den Kosten von 500 Fr. beteiligen. Der Auftrag, einen Hag zu erstellen wurde an die Firma Meyer-Burr, Vonmattstrasse, vergeben. Es war im Jahr 1940 gerade etwas schwierig, Maschendraht für Einfriedungen von Pflanzgärten zu bekommen, wie Herr Meyer an der Sitzung erläuterte. Im Oktober 1940 konnte der Hag dann erstellt werden und die ersten Pflanzgärten an Interessierte zum Preis von 10-20 Franken abgegeben werden. An der Generalversammlung vom Februar 1941 wurde mit Genugtuung festgehalten, dass dieses langjährige Anliegen endlich abgeschlossen werden konnte. Die angrenzenden Liegenschaftsbesitzer hatten einen Beitrag von 370.- Fr. geleistet, so dass der Verein noch 130 Fr. an den Garten bezahlen musste.
1941, zur 650 Jahr Feier der Eidgenossenschaft wurde in der Stadt Luzern ein Sternmarsch zum Bahnhofplatz organisiert, bei dem auch unser Quartierverein beteilig war. Der erhoffte Erfolg für den Quartierverein blieb allerdings aus, was vom Vorstand im Nachgang des Anlasses zur Kenntnis genommen wurde.
Gewerbeschulhaus
1941 wurde an der Vorstandssitzung vorgetragen, dass an der Stelle der Wasserversorgung an der oberen Bruchstrasse ein Gewerbeschulhaus gebaut werden sollte. Der Platz des Schulhauses wurde als ungünstig bezeichnet. Daher wurde das Begehren vom Vorstand abgelehnt. Im Juli 1941 konnte vermerkt werden, dass das Projekt des Schulhausbaus an der oberen Bruchstrasse wieder fallen gelassen worden war.
Es gab Baugesuche, wo der Vorstand Einsprache erhoben hatte. Einmal wurde sogar überlegt, bei der Ablehnung beim Regierungsrat Rekurs einzureichen.
Im Quartier wurde während des Krieges 1944 beantragt, für mindestens einen Kindergarten zu sorgen. Der Vorstand war aber der Meinung, bevor ein Kindergarten eröffnet werden könnte, müsste es mehr Kinderspielplätze geben. Und der Schulhausplatz beim Pestalozzischulhaus solle an den Wochenenden und in den Schulferien für die Bevölkerung zugänglich sein. Diesem Anliegen wurde stattgegeben, was dazu führte, dass die Anwohner sich über den Lärm der Kinder beklagten, die auf dem Schulhausplatz Fussball spielten. Immer wieder wurde darüber diskutiert, den Schulhausplatz zu schliessen.
Im Sommer 1944 richteten die Bäche im Quartier nach einem heftigen Unwetter grössere Schäden an den Liegenschaften an. Der Vorstand beschloss, beim Fond für Elementarschäden in Bern einen Antrag zu stellen.
1948 anlässlich der Feierlichkeiten zum 100 Jahr Jubiläum des Schweizer Bundesstaates, wurde eine Organisation geschaffen, welche für die Beflaggung und für die Verschönerung der Balkone in der Stadt Luzern zuständig war. Auch der Vorstand des Quartiervereins war der Meinung, man sollte sich bei der Organisation melden und mitwirken. Alle sollten dafür sorgen, dass Luzern sich für Fremde im schönsten Blumenschmuck präsentiert. Die Quartiermitglieder wurden ermuntert, zum guten Gelingen beizutragen.
Wie es weitergeht lesen Sie hier, mit Erscheinen der nächsten Quartierpost. Bleiben Sie dran.